Was war das nur für ein Veröffentlichungsfreitag letzte Woche?! Nein, ich rede nicht von der neuen Offspring, die ich bis auf einzelne Songs eher mau finde. Es geht um eine Dreifaltigkeit aus richtig gutem Death Metal, die innerhalb eines Tages auf das müde Coronavolk entlassen wurde. Nicht nur die Genre-Könige Cannibal Corpse haben mal wieder gezeigt, wie man mit einem Hammer Gesichter zu zertrümmern hat – auch zwei deutsche Releases haben ganz starke Ausrufezeichen gesetzt: Endseeker und Betrayal.
Cannibal Corpse – Violence Unimagined
Betrayal – Disorder Remains
Die Jungs aus Aschaffenburg hatte ich lange nur auf dem Schirm, weil sie uns mit Pripjat mal einen sehr coolen Gig organisiert haben. Jedoch habe ich die Band immer aus dem Augenwinkel beobachtet und nahm eine spannende Entwicklung wahr. Vor allem in Sachen Selbstdarstellung im Internet hat man eine klare Kante verfolgt und sich ein schönes elitär-düsteres Image aufgebaut. Man sah es mit jedem Post – die Jungs wollen es wissen!
Endseeker – Mount Carcass
Ich sage es frei heraus – die ihnen aktuell von vielen Seiten gewidmete Aufmerksamkeit haben Endseeker voll und ganz verdient. Die letzten Töne ihres Vorgängers „The Harvest“ sind noch nicht einmal ganz verklungen, da liefern sie schon die nächste HM2-Huldigung nach, die es voll in sich hat. Der in Schweden groß gemachte Sound des legendären Effektpedals für Gitarren ist längst ein eigenes Genre im Death Metal und in Deutschland kenne ich keine Band, die ihn vergleichbar gut drauf hat wie Endseeker. Das walzt und knarzt und knallt und macht immer wieder Bock. Dabei wurde in diesem Genre eigentlich schon alles gesagt. Umso beeindruckender finde ich mit dieser Art von Death Metal ein Ausrufezeichen setzen zu können. Das ist hier mal wieder gelungen!